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Grappling, Bodenkampf und Standkampf einfach erklärt

Wenn du neu im Kampfsport bist, hast du bestimmt schon Begriffe wie Grappling, Bodenkampf oder Standkampf gehört – doch was genau steckt dahinter? Welche Unterschiede gibt es und warum ist es wichtig, sie zu verstehen?


In diesem umfassenden Ratgeber lernst du die Grundlagen kennen, bekommst Beispiele aus beliebten Kampfsportarten und erfährst, wie du dein Training gezielt verbessern kannst.

Was ist Grappling?

Grappling bezeichnet eine Vielzahl von Kampftechniken, bei denen es darum geht, den Gegner ohne Schläge oder Tritte zu kontrollieren und zu besiegen.
Im Grappling kommen vor allem Hebel-, Wurf- und Würgetechniken zum Einsatz. Ziel ist es, den Gegner zur Aufgabe zu zwingen, indem man ihn so kontrolliert, dass er keine Chance mehr hat, sich zu befreien.

Typische Grappling-Sportarten

  • Brazilian Jiu Jitsu (BJJ): Fokus auf Bodenkampf und Submission-Techniken.

  • Judo: Kombination aus Würfen im Stand und Bodenkampf mit Haltegriffen.

  • Submission Wrestling: Mischung aus Wrestling und BJJ ohne Gi (Kampfausrüstung).

  • Sambo: Russischer Kampfsport mit Grappling- und Wurftechniken.

Grappling ist zentral für Kampfsportarten, bei denen der Kampf nicht durch Schläge entschieden wird, sondern durch Kontrolle und Aufgabe. Das macht es ideal für Selbstverteidigung und MMA.

Was ist Ringen (Wrestling)?

Ringen ist eine der ältesten Kampfsportarten der Welt und konzentriert sich hauptsächlich auf Takedowns und Haltegriffe im Stand und am Boden.
Die wichtigste Regel im Ringen: Keine Schläge oder Tritte! Stattdessen gewinnt der Athlet durch Technik und Kraft, indem er den Gegner auf den Rücken legt oder kontrolliert.

Verschiedene Ringen-Stile

  • Freistil-Ringen: Erlaubt Griffe an Beinen, Hüften und Körper.

  • Griechisch-Römisches Ringen: Nur Oberkörper-Griffe erlaubt, keine Beine fassen.

  • Catch Wrestling: Ähnlich wie Submission Wrestling mit Fokus auf Hebel und Aufgabegriffe.

In Deutschland/Österreich und international ist Ringen eine beliebte Grundlage für viele Kampfsportler, da es ein hervorragendes Körpergefühl, Kraft und Ausdauer trainiert.

Bodenkampf – der Kampf am Boden

Der Bodenkampf startet, sobald einer der Kämpfer auf dem Boden liegt. Hier ist die Lage ganz anders als im Standkampf, denn nun geht es um Positionskontrolle, Übergänge und Submissions (Aufgabegriffe).
Im Bodenkampf trainierst du, wie du dich aus unangenehmen Situationen befreist oder selbst eine dominante Position einnimmst.

Wichtige Bodenkampf-Techniken

  • Guard-Position: Defensive Position, bei der der Kämpfer am Rücken den Gegner zwischen den Beinen hält.

  • Mount-Position: Dominante Position oben auf dem Gegner, von der aus man kontrollieren und angreifen kann.

  • Rear Naked Choke: Würgetechnik von hinten, die den Gegner zur Aufgabe zwingt.

  • Armbar: Hebeltechnik, die das Ellenbogengelenk kontrolliert und zur Aufgabe führt.

Bodenkampf ist essentiell in Sportarten wie BJJ, MMA und Judo.

Standkampf – der Kampf im Stehen

Der Standkampf bezeichnet den Kampf im aufrechten Stand, bevor ein Kämpfer den Gegner zu Boden bringt oder selbst gefallen ist.


Hier stehen Schläge, Tritte, Würfe und Clinchtechniken im Fokus.

Bekannte Standkampf-Sportarten

Der Standkampf ist die Grundlage vieler Kampfsportarten, bevor der Kampf in den Bodenkampf übergeht.

Die wichtigsten Unterschiede im Überblick

  • Grappling
    Ort des Kampfes: Stand & Boden
    Ziel / Technik: Kontrolle, Hebel, Würgegriffe
    Schläge erlaubt? Nein

  • Ringen
    Ort des Kampfes: Meist Stand
    Ziel / Technik: Takedowns, Haltegriffe
    Schläge erlaubt? Nein

  • Bodenkampf
    Ort des Kampfes: Am Boden
    Ziel / Technik: Kontrolle, Submissions
    Schläge erlaubt? Nein

  • Standkampf
    Ort des Kampfes: Im Stehen
    Ziel / Technik: Schläge, Tritte, Würfe
    Schläge erlaubt? Ja, je nach Sport

Wie hängen diese Begriffe zusammen?

Viele Kampfsportarten kombinieren Elemente aus Standkampf, Grappling und Bodenkampf. Im Mixed Martial Arts (MMA) etwa wechselt man ständig zwischen den Bereichen.
Die Kenntnis der Unterschiede hilft dir, deinen Trainingsschwerpunkt besser zu wählen und gezielt an Techniken zu arbeiten.

Tipps für dein Training

  • Beginne mit den Grundlagen: Lerne zuerst Standkampf- und Grappling-Grundtechniken.

  • Kondition & Kraft: Beide sind entscheidend für effektiven Kampf.

  • Trainiere regelmäßig Bodenkampf: Viele Anfänger unterschätzen, wie wichtig Bodenarbeit ist.

  • Lerne Regeln und Sicherheit: Gerade bei Hebel- und Würgetechniken ist Technik und Kontrolle essenziell.

FAQ – Häufige Fragen zu Grappling, Bodenkampf und Standkampf

1. Muss ich alle drei Bereiche trainieren?
Wenn du MMA machen willst: Ja, denn du wirst in allen Bereichen kämpfen müssen. Für reine Grappling- oder Standkampfsportarten kannst du dich spezialisieren.

2. Welche Ausrüstung brauche ich für Grappling?
Meist reicht ein Grappling-Gi (Kampfbekleidung), bei No-Gi Varianten bequeme Sportkleidung und ein Mundschutz.

3. Ist Bodenkampf gefährlich?
Wie bei allen Kontaktsportarten gibt es Verletzungsrisiken. Wichtig ist, mit einem qualifizierten Trainer zu arbeiten und die Techniken sauber zu lernen.

4. Wie lange dauert es, bis ich Grappling-Grundlagen beherrsche?
Je nach Trainingshäufigkeit und Talent dauert es etwa 6–12 Monate, um die Basics sicher anzuwenden.

Weiterführende Links zu anderen Kampfsportarten

Wichtiges zum Abschluss: Grappling, Bodenkampf und Standkampf verstehen

Grappling, Bodenkampf und Standkampf sind wichtige Bausteine im Kampfsport mit jeweils eigenen Techniken und Zielen. Je nachdem, welche Sportart du betreibst, liegt dein Fokus mehr auf dem Stand oder am Boden.
Mit diesem Wissen findest du leichter den richtigen Trainingsweg und kannst deine Fähigkeiten gezielt verbessern.

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