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Thaibox-Seminar mit Günther Plank bei Flowing Arts

Gruppenfoto Flowing Arts und Günther Plank

Schon beim Eintreten ins Studio war klar: Heute wird’s spannend. Kaum war ich durch die Tür, ging’s auch schon ans Umziehen – und das Gym füllte sich in kurzer Zeit mit rund 30 motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Stimmung war sofort konzentriert, aber trotzdem locker. Man merkte: Alle hatten Lust, etwas Neues zu lernen und von erfahrenen Trainern zu profitieren.


Aufwärmen mit Spaßfaktor

Zu Beginn übernahm Günthers Begleittrainerin das Aufwärmprogramm, um uns in Bewegung zu bringen und die Muskeln auf Betriebstemperatur zu bringen. Alles noch Routine – bis die Aufgabe kam, einen Kopfstand zu machen. Da sah das bei mir vermutlich nicht ganz so elegant aus. Zum Glück ging es vielen anderen genauso, und das lockerte die Stimmung sofort. Lachen gehört schließlich auch zum Training dazu.


Der Start in die Technik – Thema Clinch

Nach dem Aufwärmen übernahm Günther Plank selbst die Leitung des Seminars. Für alle, die ihn noch nicht kennen: Günther ist ein erfahrener Muay-Thai-Trainer und internationaler Kampfrichter, der unter anderem bei großen IFMA-Veranstaltungen im Einsatz ist. Seine Erfahrung auf und neben der Matte spürt man in jedem Moment – ruhig, präzise und mit einem klaren Blick fürs Detail.


Das Hauptthema des Tages war der Clinch, also der Nahkampfbereich des Muay Thai, bei dem Technik, Körperkontrolle und Timing entscheidend sind. Wir begannen mit einfachen Partnerübungen, um das Gefühl für die Distanz und das Hereingehen in den Clinch zu bekommen. Dabei ging es darum, abwechselnd zu übernehmen und den Kontakt zu halten – eine Übung, die als Basis diente und Schritt für Schritt mit Kombinationen erweitert wurde.


Im Verlauf des Trainings wurden die Bewegungen flüssiger. Günther und Rebecca zeigten uns immer wieder kleine, aber wirkungsvolle Korrekturen – wo die Hand sitzen sollte, wie man Druck aufbaut oder wie man durch Gewichtsverlagerung Kontrolle gewinnt. Genau diese Details machen den Unterschied zwischen einer unkontrollierten Bewegung und einer sauberen Technik aus.


Raus, rein, kontrollieren – was im Clinch zählt

Besonders spannend fand ich die Erklärungen, wann und warum ein Clinch vom Referee unterbrochen wird. Günther legte großen Wert darauf, dass wir verstehen, was erlaubt ist und was nicht – denn gutes Clinch-Training bedeutet auch, die Wettkampfregeln zu kennen und umzusetzen. Es wurde gezeigt, wie man in den Clinch hineingeht, wie man sich befreien kann, und was man tun kann, um den Partner am Rauskommen zu hindern – natürlich immer unter Berücksichtigung der Regeln.


Während des gesamten Trainings lag der Fokus klar auf Technik vor Kraft. Gerade im Clinch entscheidet die saubere Ausführung über Erfolg oder Misserfolg – und auch über Verletzungsprävention. Günther betonte immer wieder, wie wichtig Struktur und Präzision sind, bevor man in die Intensität geht.


Jetzt ging’s ans Technik-Sparring

Nach der Theorie und den Partnerübungen kam der praktische Teil: Technik-Sparring. Jetzt hieß es: Schienbeinschoner, Boxhandschuhe und Zahnschutz rauf – und das Gelernte in Bewegung umsetzen. Ziel war es, den Clinch aktiv zu suchen, zu stabilisieren und kontrolliert zu arbeiten, ohne wild zu werden.


Ich hatte das Glück, sowohl mit Günther als auch mit Rebecca ein paar Minuten selbst zu trainieren. Das war wirklich beeindruckend. Rebecca, selbst erfahrene Thaiboxerin im Amateurbereich, zeigte auf ruhige, aber bestimmte Art, wie wichtig Körperspannung und Balance sind. Man merkte bei beiden, wie routiniert und präzise jede Bewegung sitzt. Und ja – da spürt man sofort den Unterschied, wenn jemand seit Jahren auf hohem Niveau trainiert.


Über Technik, Haltung und Mindset

Was mir besonders gefallen hat: Es ging nicht nur darum, Schläge oder Kniestöße auszuführen, sondern um das Verständnis dahinter. Günther erklärte immer wieder, dass Technik und Haltung untrennbar verbunden sind. Wer sich im Clinch klein macht oder die Struktur verliert, gibt Kontrolle ab. Wer dagegen ruhig bleibt und die Position hält, kann den Kampf dominieren – ganz ohne übermäßige Kraft.

Diese technische Herangehensweise machte das Seminar nicht nur körperlich fordernd, sondern auch geistig spannend. Man musste ständig aufmerksam bleiben, um zu verstehen, warum etwas funktioniert – oder eben nicht.


Die Flowing Arts Academy Klagenfurt

Ein paar Worte zur Location: Die Flowing Arts Academy Klagenfurt hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Treffpunkt für Kampfsportbegeisterte in Kärnten entwickelt. Neben Thaiboxen werden hier auch andere Disziplinen wie MMA, Kickboxen oder Brazilian Jiu-Jitsu trainiert. Der Name ist Programm – „Flowing Arts“ steht für fließende Bewegungen, Disziplin, gegenseitigen Respekt und Spaß am Lernen.


Man spürt sofort, dass hier ein offenes, freundschaftliches Miteinander herrscht. Auch wer nicht regelmäßig dort trainiert, wird herzlich aufgenommen und fühlt sich schnell wohl. Das Seminar passte perfekt in dieses Umfeld – intensives Training, aber immer mit positiver Stimmung.


Fazit – Technik, Austausch und Motivation pur

Rückblickend war das Thaibox-Seminar mit Günther Plank und Rebecca eine rundum großartige Erfahrung. Ich selbst hatte bisher wenig Erfahrung mit Clinches, darum war mein Nacken am nächsten Tag etwas beleidigt – aber das gehört wohl dazu.

Ich habe in diesen Stunden unglaublich viel gelernt: über Technik, Kontrolle, das richtige Timing und auch über mich selbst. Und das Beste daran? Solche Seminare sind nicht nur Trainingseinheiten, sondern auch eine tolle Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen – außerhalb der eigenen Kampfsportschule, mit anderen Erfahrungen, Trainingsansätzen und Perspektiven.


Ein großes Dankeschön an die Flowing Arts Academy in Klagenfurt, dass ich dabei sein durfte. Es war ein lehrreicher, intensiver und motivierender Tag – und ich freue mich schon auf das nächste Mal!

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